Häufig treffen wir in der Therapie auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die Opfer von Misshandlung, Vernachlässigung und sexueller Gewalt wurden oder immer noch sind. Auch das Erleben von Häuslicher Gewalt und psychisch- oder suchtkranken Eltern kann erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung haben. Da meist ein Schweigegebot gilt und Kinder schnell in einen Loyalitätskonflikt geraten, entwickeln sie häufig Symptome, denen wir in der Therapie oder Pädagogi begegnen. Auch Erwachsene leiden häufig ein Leben lang unter den Folgen der traumatischen Erfahrungen. Um die unterschiedlichen Symptome zu verstehen und angemessen darauf reagieren zu können, ist ein therapeutisches und beratendes Vorgehen nötig, dass die Kenntnisse der Psychotraumatologie berücksichtigt.
In diesem Fortbildungsangebot geht es um die Vermittlung von grundlegendem Fachwissen zur Kindeswohlgefährdung, Traumatisierung und Diagnostik sowie um das psychotherapeutische und beratende Vorgehen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Inhalte werden sein:
Die Dozentin Dorothea Hüsson verfügt über herausragende Expertise im Fachgebiet, sie hat die Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt Wildwasser in Esslingen aufgebaut und geleitet. Sie ist Ausbilderin für personzentrierte Beratung und Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen und arbeitet aktuell in eigener Praxisgemeinschaft sowie an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.
Freitag 9. Dezember 2016 15.00-21.15 Uhr und Samstag 10. Dezember 2016 9.30-18.00 Uhr
Formen der Kindeswohlgefährdung
Häufig begegnen wir in der Beratung und Therapie Kindern und Jugendlichen, die Misshandlung, Vernachlässigung oder sexueller Gewalt ausgesetzt waren oder sind. Auch das Erleben von Häuslicher Gewalt
und psychisch- oder suchtkranken Eltern kann erhebliche Folgen für die gesunde, kindliche Entwicklung haben. Wenn Kinder über ihre familiäre Situation nicht reden dürfen, geraten sie in einen
Loyalitätskonflik und verstummen oft. Es ist daher notwendig, dass Fachkräfte die nonverbalen Signale und Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen wahrnehmen und erkennen. An diesem
Seminarwochenende werden Formen von Misshandlung, die Reaktionen der Kinder/Jugendlichen und die Möglichkeit, wie mit ersten Verdachtsmomenten zu Beginn umgegangen werden kann thematisiert.
Seminarort: IGB Stuttgart, Wörishofenerstraße 54, Stuttgart - Bad-Cannstatt
Freitag 20. Januar 2017 15.00-21.15 Uhr und Samstag 21. Januar 2017 9.30-18.00 Uhr
Personzentriere Arbeit mit traumatisierten Menschen
Traumatische Erfahrungen können zu Symptomen fürhen, die Menschen in ihrem Alltag stark belasten und einschränken können. Um die Verhaltensweisen und Symptome wie z.B. das posttraumatische Spiel,
Dissoziationen und Affektkontrollverlust bei traumatisierten Menschen besser verstehen und darauf angemessen reagieren zu können, sind Kenntnisse über hirnorganische Abläufe notwendig. Auf diesem
Hintergrund der Psychotraumaforschung soll ein Vorgehen in der Beratung und Psychotherapie vermittelt werden, das den aktuelen Erkenntnisstand einbezieht und sich weiterhin personzentriert am Kind,
Jugendlichen und Erwachsenen orientiert. Fallbeispiele veranschaulichen die theoretischen Grundlagen und verdeutlichen die Möglichkeiten der Stabilisierung von traumatisierten Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen sowie die Aufarbeitung therapeutischer Erfahrungen.
Seminarort: Evangelische Gemeindehaus - Bad Cannstatt
Freitag 31. März 2017 15.00-21.15Uhr und Samstag 1. April 2017 9.30-18.00Uhr
Die "insoweit erfahrene Fachkraft" und das Vorgehen bei Kindeswohlgefährdung
Nach den neuen Bestimmungen des Bundeskinderschutzgesetzes sind nicht nur Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, sondern auch alle Personen, die beruflich mit Kindern und Jugendliche zu tun
haben, zur Mitwirkung im Kinderschutz angehalten. Wenn ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung besteht, wirken Fachkräfte unterschiedlicher Professionen und Positionen (Therapeuten,
Kinderschutzfachkräfte, freie und öffentliche Jugendhilfe) zusammen. Die notwendigen Verfahrensschritte, Formen präventiver und interventiver Maßnahmen sowie die Kooperation zwischen den
Institutionen zugunsten einer verantwortungsvollen Einschätzung und Beratung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung werden vorgestellt.
Seminarort: IGB Stuttgart, Wörsihofenerstraße 54, Stuttgart - Bad Cannstatt
Freitag 7. Juli 2017 15.00-21.15Uhr und Samstag 8. Juli 2017 9.30-18.00 Uhr
Umgang mit traumatisierten Kindern im pädagogischen Alltag: Begleitende Elternarbeit und Unterstützende Methoden
Traumatisierte Kinder fallen im Alltag verstärkt auf. Eltern wie PädagogInnen sind in Sorge, fühlen sich oft hilflos, unsicher und überfordert. Sie werden sich dann an pädagogische Fachkräfte oder
TherapeutInnen mit der Frage, wie sie mit den Kindern in Familie, Schule oder Kita adäquat umgehen können. In der personzentrierten Psychotherapie und Beratung können unterstützende Elemente wie der
Einsatz narrativer Elemente und Metaphern hilfreich sein, um den Verarbeitungsprozess traumatischer Erlebnisse bei Kindern/Jugendliche und Erwachsenen zu unterstützen und anzuregen. Auch
Imaginationsangebote können den Prozess der Verarbeitung unterstützen, ween sie am Bedürfnis des Kindes/Jugendlichen/Erwachsenen orientiert und entwickelt werden.
Seminarort: IGB Stuttgart, Wörishofenerstraße 54, Stuttgart - Bad Cannstatt
Dauer der Weiterbildung: ca. 6 Monate berufsbegleitend, insgesamt 8 Kurstage
Kosten: € 990,- externe TeilnehmerInnen; € 765 WeiterbildungsteilnehmerInnen des IGBs; € 890 für
Alumni des IGB
inkl. Imbiss Verpflegung, Kaffee und Tee
Abschläge sind möglich: Dezember bis Juni 6 Zahlungen à 169€
Zugangsvoraussetzungen: Grundkompetenzen in Beratung oder Psychotherapie
Ort: IGB Stuttgart
Weitere Informationen und Anmeldung:
Dorothea Hüsson
mail: dorothea.huesson@igb-stuttgart.de
fon: 0711-4403916